Donnerstag, 19. März 2009

Flüchten die Menschen wieder in Realgüter?

von Lukas K. und Dustin H.

Der Artikel „Rein in die Kartoffeln“, verfasst von Stefan Ruhrkamp und veröffentlicht in der „FAZ“ am 28.02.2009, beschreibt das zukünftig wahrscheinlich reale Szenario der Geldentwertung und den „Rückfall“ zum Waren- bzw. Naturalgeld.
Das Vermögen der Menschen wird sich als Folge der Weltwirtschafts- und Finanzkrise deutlich verringern und die Anleihen und Wertpapiere werden geringere Zinsen erbringen. Es kommt somit zu einer Geldentwertung und einem starken Inflationsschub. 
Obwohl in Fachkreisen von einem relativ glimpflichen Ausgang der Krise ausgegangen wird, gibt es, aufgrund der Zweifel der Bevölkerung an der Stabilität des Geldsystems und der Wirtschaft, einen großen Ansturm, von hauptsächlich wohlhabenden Familien, auf Gold als Grundausstattung. Da das krisensichere Gold aber in der Not nicht essbar ist, wird nun mit dem Erwerb von landwirtschaftlichen Flächen begonnen. Somit soll im Krisenfall die Ernährung der Familie sichergestellt sein.

Die in dem Artikel beschriebene Angst vor den weiteren Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise, explizit die Angst vor den Folgen einer möglichen Inflation, sind unserer Meinung nach zwar gerechtfertigt, jedoch die Befürchtung, dass die Menschen als Selbstversorger im Krisenfall auf sich alleine gestellt sind, ist in gewisser Weise übertrieben.
Uns ist bewusst, dass das wahre Ausmaß der Weltwirtschaftskrise erst in diesem Jahr erkennbar ist, jedoch können diese gravierenden Auswirkungen durch geeignete Konjunkturmaßnahmen zumindest abgeschwächt werden. Demnach ist ein Rückfall zum Waren- bzw. Naturalgeld (bspw. Zigarettenwährung nach dem 2. Weltkrieg) eher als unwahrscheinlich einzustufen. Hohe Inflationsraten sind zwar abzusehen, wonach sich die Investitionen in Gold oder Naturalien auszahlen würden, allerdings nicht die, wie im Text erwähnten, Grundvoraussetzungen darstellen, um seine Familie angemessen ernähren zu können.
Es ist davon auszugehen, dass die weltweite Wirtschafts- bzw. Finanzlage sich im Laufe Zeit der weitgehend stabilisieren wird. Präventionsmaßnahmen, sowie Einschränkungen und erhöhte Kontrollen der Märkte verhindern zudem ein erneutes Ausbrechen der Krise.
Angesichts der vergangenen Unterrichtseinheit „Geldtheorie und Geldpolitik“, erschien uns der Artikel „Rein in die Kartoffeln“ als angemessen, um dieses Thema zu reflektieren und eine der zahlreichen Inflationsängste, die Flucht in Gold und Naturalien, aufzuzeigen.

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