Sonntag, 22. Februar 2009

Sind Kredite jetzt besonders günstig?

Warum schwanken die Zinsen für Kredite? Wer legt eigentlich fest, wie hoch die Zinsen sind?

Zinsen sind ein wesentliches Kriterium, um die Geldmenge zu steuern. Die monetaristische Inflationstheorie geht davon aus, dass die Geldmenge eine der Ursachen für Inflation ist. Ist die Geldmenge zu groß im Wirtschaftsraum, kommt es zu einer Verminderung der Kaufkraft des Geldes und der Wert des Geldes sinkt somit. Das Instrumentarium der Notenbanken, auf die Geldmenge Einfluss zu nehmen, ist über die Festlegung des Leitzinses. Erhöht die Notenbank (in Europa die EZB) den Leitzinssatz, werden Refinanzierungen der Banken teurer. Diese Steigerung der Kosten der Banken wird an Unternehmens- und Privatkredite weitergegeben. Also steigen auch hier die Kosten und es wird aufgrund dieser steigenden Kosten weniger Kredite nachgefragt und weniger investiert. Dies führt zu einer Verringerung der Geldmenge.

Wie hat aber nun eine Veränderung der Geldmenge Auswirkungen auf Angebot und Nachfrage?

Durch den Einfluss auf den monetären Sektor kommt es zu Geldmengen-, Preisniveau- und Zinseffekte. Diese ergeben sich auf dem Kapitalmarkt, der durch Angebot und Nachfrage geregelt wird. Ändert sich nun die Nachfrage nach Kapital und zieht dies konkrete Anpassungsprozesse im Unternehmen nach sich, spricht man vom Transmissionsprozess. Wie dieser Prozess allerdings konkret vollzogen wird, darüber herrschen unterschiedliche Meinungen und Theorien.

Warum aber versucht die Notenbank Einfluss auf die Geldmenge zu nehmen, wenn doch die Preise bei einer Inflation steigen?

Der Zusammenhang zwischen der Geldmenge (M3) und Inflation, bzw. Preisniveaustabilität, ist mittlerweile nachgewiesen. Die Steuerung der Geldmenge zur Bekämpfung von Preisniveauinstabilitäten ist demnach das einfachste und einzige Mittel zur Steuerung, denn auf Angebot und Nachfrage auf den Gütermärkten kann eine Notenbank keinen direkten Einfluss ausüben. Dort sehen aber andere Inflationstheorien die Ursache einer Preisniveauinstabilität: auf der Angebotsseite (bspw. durch die Profitgier der Unternehmen – Profit-push-Inflation) oder auf der Nachfrageseite (bspw. durch eine verstärkte Nachfrage – Demand-pull-Inflation). Deshalb kann aber die Notenbank auch keinen Einfluss auf die Konjunktur ausüben, es sei denn, die Geldmengensteuerung zieht Veränderungen von Angebot und Nachfrage nach sich – damit ist wieder der Transmissionsprozess gemeint.

Gold und Diamanten – die bessere Währung?

In den Artikeln der FAZ vom Freitag, 20.02.2009, Nr. 43 „Die Diamantenindustrie verliert an Glanz“ (S. 23) und „Goldmünzen kaufen ist Unsinn“ (S. 25) wird die Angst der Anleger von weiteren Verlusten und die Flucht der Verbraucher in Realwerte am Beispiel der Goldmünzen dargestellt.
Diamanten mussten sich der Prüfung des Anlegers als „Ersatzanlage“ zu Aktien & Co. unterlegen, hielten dieser Prüfung jedoch nicht Stand. Doch warum? Eigenschaften, die wir an Geld stellen sind: Knappheit, Handlichkeit, Teilbarkeit und Wertbeständigkeit. Im Falle der Diamanten können wir sagen: sie sind selten, also knapp, haben einen beständigen Wert, sind zudem relativ leicht zu transportieren und teilbar, nun ja, schließlich gibt es große und kleine Diamanten. Doch warum flüchten die Anleger nicht in Diamanten als Wertanlage sondern bevorzugen Gold? Eine wesentliche Begründung liegt in der Annahme, dass Diamanten kaum als Investitionsgut gesehen werden. Sie  fungieren lediglich als Luxusgut und finden demnach in Zeiten der Rezession wenig Anklang. Für die Produzenten von Diamanten ist dies nur bedingt ein Problem, denn ihnen werden die guten Eigenschaften der Diamanten über die schwierige Zeit hinweghelfen, indem müssen lediglich die Zeit überdauern müssen, bis die Nachfrage nach Diamanten (also Luxusgütern) wieder steigt, denn der Wert dieser edlen Steine wird im Laufe der Zeit nicht sinken. Im Gegenteil, verknappt sich nun durch Schließung einiger kleinerer Minen das Angebot oder wird von Bergwerksunternehmen die Produktion gedrosselt, verringert sich das Angebot und die Preise werden wieder Steigen (gemäß des Funktionierens von Angebot und Nachfrage auf freien Märkten).
Gold dagegen hatte schon immer nicht nur die Funktion zu schmücken (in Form von Schmuck) auch als Währung und Wertanlage fand es lange Zeit seine Berufung. Schließlich erfüllt es alle Funktionen, die an Geld gestellt werden: Tauschmittel/Zahlungsmittel, Recheneinheit und Wertaufbewahrungsmittel. Aufgrund der Historie der Funktionen von Gold greifen auch heute die Anleger wieder vermehrt zu Gold. Dieses Phänomen ist in Krisenzeiten klassisch: die Flucht in Realgüter, speziell in wertbeständige Realgüter, die eventuelle Wertverluste leicht und unbeschadet überdauern. Denn wenn die Rezession erst wieder vorüber ist, die Konjunktur wieder zu laufen beginnt, dann steigt auch wieder die Gefahr von Inflation. Aber warum flüchten die Anleger derzeit wieder in Gold? Warum ist der Glauben an die Währung brüchig geworden?
Sicherlich herrscht derzeit keine Gefahr von Inflation (bei einer Inflationsrate von derzeit 0,9% im Januar 2009) – aber schließlich werden die Konjunkturprogramme irgendwann greifen und ein Ankurbeln der Konjunktur führt wieder zu mehr Gefahr bezüglich von Inflation. In Zeiten von Inflation verringert sich die Kaufkraft des Geldes und die Funktionen des Geldes sind nicht mehr gewährleistet. Denn Geld verliert stetig an Wert, verliert dadurch zunehmend an Vertrauen, kann durch diesen steigenden Wertverlust im Extremfall zu einer Verzerrung der einzelnen Teile führen, so dass die Funktion als Recheneinheit gefährdet sein könnte. Und letzten Endes lohnt sich ein Aufbewahren nicht mehr, da der Wert immer geringer wird.
Unabhängig, welche Schwankungen und Risiken derzeit auf den Märkten herrschen, Gold hat schon vielen Anlegern aus der Krise geholfen, nicht zuletzt, weil das Goldangebot sehr unelastisch ist und der Preis eigentlich von Seiten der Nachfrage bestimmt wird. Und in der Vergangenheit funktionierte der Markt für Gold bisher hervorragend. 

Donnerstag, 19. Februar 2009

„Revolving“-Kreditkarte: Entsteht ein neues finanzielles Problem?

von Mirjam E. und Mareike H.

Der Artikel „Verbraucherschützer sehen neue Schuldenfalle“, erschienen in der Süddeutschen Zeitung am 14.02.2009, geschrieben von Marco Völklein handelt von den neuartigen Revoling-Kreditkarten, die für den Verbraucher in der Zukunft eine neue Zahlungsmethode aber auch ein Problem darstellen können.

In den USA und Großbritannien ist diese Art der Kreditkarten schon weit verbreitet. Es handelt sich hierbei um Kreditkarten, bei denen Kunden ihren Einkauf durch Raten, wie bei einem echten Kredit zurückzahlen können. Für diese besondere Leistung, nehmen die Kartenanbieter jedoch hohe Zinsen, welches zu Verschuldungen der Kunden führen kann. Diese Verschuldungen kommen zustande, indem der Kartenbesitzer nur den monatlichen Mindestbetrag bezahlt und somit die Restsumme als Schulden auf dem Kartenkonto zurückbleibt. Der Kunde kann die „Revoling“-Kreditkarte allerdings auch positiv nutzen, wenn er die anfallenden Schulden, bevor die hohen Zinsen hinzukommen, ausgleicht. Die meisten Kunden, die die Karten nutzen verstehen jedoch das System der „Revolving“- Kreditkarte nicht und fallen folglich in tiefe Schulden. Nicht nur die kleinen Kreditinstitute bieten diese besondere Karte an, auch große deutsche Geldinstitute vertreten diese Zahlungsalternative. Des Weiteren wird zurzeit eine EU-Richtlinie umgesetzt, durch die auch andere Zahlungsdienstleister befähigt sind solche Karten zu vertreiben.


Wie der Artikel schon erwähnt, werden die „Revolving“-Karten das Problem der Schulden in Deutschland verstärken, da viele Kunden durch diese Karte über ihre Verhältnisse leben können, den Überblick ihrer Ausgaben verlieren und die entstandenen Schulden somit nicht begleichen können. Aus unserer Sicht werden die „Revolving“-Kreditkarten, die finanzielle Lage in Deutschland folglich verstärkt verschlechtern.

Quelle: „Verbraucherschützer sehen neue Schuldenfalle, von Marco Völklein, vom 14.02.2009

http://www.sueddeutsche.de/finanzen/671/458325/text/ 

Montag, 16. Februar 2009

Löst "deficit-spendig" all unsere Probleme?

Bereits Anfang der 70er Jahre scheiterten die Keynesianer mit ihrer "deficit-spending"-Politik. Ausgelöst durch die Ölpreiskrise wurden die Keynesianer ratlos, die Inflation und die öffentlichen Schulden rasten in die Höhe. Jegliche Versuche verpufften schnell wieder. Keynes war passé. Doch aktuell klingt es von allen Seiten "Konjunkturprogramm, Konjunkturprogramm". Zuvor glaubte man die Staatskassen seien leer, doch zur Rettung von Banken und Unternehmen werden plötzlich Unmengen locker gemacht. Selbst Ökonomen wie Paul Krugman sprechen vom "keynesianischen Moment".
Die Theorie von Keynes fusst auf eine aktive Nachfragepolitik, in der der Staat Geld in die Volkswirtschaft pumpt (notfalls kreditfinanziert, das so genannte "deficit-spending"), so dass jeder vom Staat ausgegebene Cent eine Steigerung der Wirtschaftsleistung zur Folge haben soll - bestenfalls in multiplizierter Form. Gerade diese Multiplikatorwirkung ist es allerdings, über die sich die Ökonomen streiten. Der eine sieht die keynsianische Wirtschaftspolitik (z.B. kreditfinanzierte Konjunkturprogramme) als wichtigen Impulsgeber für weitere Maßnahmen, ein anderer verweist bezüglich der aktuellen Schuldenberge auf die Historie und findet seit dem Zweiten Weltkrieg keine höheren. 
Auch Jungunternehmer äußern ihre Kritik, indem sie postulieren, das Milliardenpakete für Großkonzerne keine Lösung seien, um die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu stärken. Eine Finanzspritze sei da nicht ausreichend, vielmehr müssten mehr Produktinnovationen entstehen und Managementfehler vermieden werden, so der Bundesverband "Die jungen Unternehmer" (BJU). 

Was ist nun aber wichiger? Die Hilfen für Großkonzerne, Hilfen für die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit z.B. für KMUs, Abbau der Schuldenberge oder doch die Preisniveaustabilität?

Dieser Beitrag bezieht sich auf folgende Artikel der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, vom Mo. 16.02.2009, Nr. 39: "Sind wir jetzt ale Keynsianer?" von Philip Plickert, S. 12 und "Mehr Hilfen für den Mittelstand", S. 13.

Inflation, was ist das eigentlich?

Inflation ist eine Steigerung der Preise über einen längeren Zeitraum. Dabei werden nicht einzelne Preise gemessen, sondern die Inflation drückt das gesamtwirtschaftliche Tauschverhältnis aus. Dieses setzt sich zusammen aus einer Vielzahl an Gütern, zusammengefasst in einem Warenkorb, die für die Lebenshaltung benötigt werden. Messen kann man dieses Preisniveau mithilfe der Fisher'schen Verkehrsgleichung (G*U=P*H), welche das Verhältnis zwischen Geldmenge und Gütermenge ausdrückt, also die Kaufkraft des Geldes. Das Ausmaß der Geldwertschwankung wird als Inflation (bzw. Deflation) bezeichnet. 
Zurück geht die Gleichung auf den amerikanischen Nationalökonom Irving Fisher, über den hier eine Retrospektive zu finden ist (aus: The Economist).

Geithner's Rettungsplan

von Jan-Marc B. und Arne R. 

Der Artikel“ 1,5 Billionen Dollar für das Finanzsystem“ von Claus Tigges aus der F.A.Z vom 11.2.09 präsentiert den neuen Rettungsplan der amerikanischen Regierung zur Stabilisierung der Volkswirtschaft.

Die amerikanische Regierung plant neue Finanzspritzen für Banken und andere Finanzmarktakteure, um die Kreditvergabe anzukurbeln und gleichzeitig die in schief Lage geratene Wirtschaft Amerikas wieder ein Stück in Richtung Normalisierung zu lenken.

Die Finanzspritze soll auch Private Investoren dazu bringen, Banken faule Kredite abzukaufen. Durch diese öffentlich-private Partnerschaft (ÖPP) soll zunächst 500 Milliarden Dollar für Wertpapier-und Kreditkäufe aufgebracht werden, denn die Befreiung der Banken von ihren faulen Krediten ist ein wichtiger Meilenstein im Wiederaufbau eines funktionierenden Kreditvergabesystems, somit funktioniert die ÖPP als eine „Bad Bank“.

Eine weitere Maßnahme zur Bekämpfung der Finanzkrise stellt die Zusammenarbeit der Federal Reserve (amerikanische Notenbank) mit dem Finanzministerium dar. Die Zusammenarbeit besteht aus einer Ausweitung der Kreditvergabe an Anleger, die in den Wertpapiermarkt investieren wollen. Die Investition in Wertpapiere ermöglicht es Banken, weitere Kredit auszugeben. Für diese Zusammenarbeit wurden bereits 200 Milliarden Dollar zur Verfügung gestellt und mit der Erweiterung werden zusätzlich hunderte von Milliarden Dollar beigesteuert. Durch diese Maßnahmen sind die Banken jedoch auch an striktere  Bedingungen geknüpft.

Somit steht fest, „Das Finanzsystem steht vor der größten Herausforderung seiner Geschichte“, so Finanzminister Tim Geithner. Jedoch übersteigt das jetzige Konjunkturprogramm das alte um 20 Milliarden Dollar und deshalb müssen noch Vermittlungsverfahren in den Kongresskammern gehalten werden.


Persönlich hat uns die Summe die zur Stabilisierung der Banken benötigt wird, einen sehr deutlichen und überraschenden Einblick gewehrt wie viel Geld zur Sanierung des Finanzsystems erforderlich ist. Desweiteren sind wir überrascht das eine Finanzkrise dieser Tragweite nicht vorausgesehen wurde und somit niemand eingegriffen hat, um es abzuwenden. Im Endeffekt unternimmt die U.S. Regierung gerade noch im letzten Moment das nötigste um eine noch größere Verschlechterung der Volkswirtschaft abzuwenden.

Uns erschien der Artikel als passend, da es sich in ihm um Geldpolitik und Eingriffe des Staates in die Volkswirtschaft  handelt, was mit dem aktuellen Thema „Geldtheorie und Geldpolitik“ übereinstimmt.

Quelle:  „1,5 Billionen Dollar für das Finanzsystem“ von Claus Tigges aus der F.A.Z. von Mittwoch, 11. Februar 2009 

Donnerstag, 12. Februar 2009

Krise trifft Traditionsunternehmen

von Christin N. und Jannes A.

Der am 10. Februar 2009 in der FAZ veröffentlichten Artikel "Große Pleitewelle droht", beschreibt die zunehmende Zahl an Insolvenzen im Jahre 2009, aufgrund der momentanen Wirtschaftskrise.
Auch in Deutschland bekommen viele Unternehmen die Folgen der Krise zu spüren. Selbst große Unternehmen wie der Porzellanhersteller Rosenthal, der traditionsreiche Modelleisenbahn-Hersteller Märklin und der Wäschehersteller Schiesser mussten bereits Insolvenz anmelden. Im Jahr 2009 ist mit einem Anstieg von Insolvenzen in den 15 EU-Staaten, der Schweiz und Norwegen von 150.000 auf 170.000 bis 175.000 zu rechnen. Besonders stark hat es bisher Irland und Spanien getroffen, wo sich die Zahlen mehr als verdoppelten.
Am stärksten getroffen hat es bislang Dienstleister und Händler. Sie machen jeweils bis zu einem Drittel aller Insolvenzen aus. Auch Baufirmen sind von den Pleiten immer häufiger betroffen, wogegen das Verarbeitende Gewerbe weniger beteiligt gewesen ist.
Bislang sind 1,4 Millionen Arbeitsplätze in 17 Ländern (EU-Staaten, Schweiz und Norwegen) von den Auswirkungen der Krise und die daraus hervorgehenden Insolvenzen betroffen.
Doch laut Wirtschaftsauskunft „Creditreform“ steht uns erst dieses Jahr "Die große Welle der Pleiten" noch bevor. Es wird vermutet, dass 2009 in Deutschland bis zu 35.000 Insolvenzen angemeldet werden.
Unternehmen jedoch sind von der Wirtschaftskrise stärker betroffen als private Haushalte. Die Zahl der Privatinsolvenz ging im Jahr 2008 sogar zurück. So meldeten 6,4 Prozent weniger Deutsche Privatinsolvenz an.

Abschließend, denken wir, werden die so gewaltigen Zahlen von angemeldeten Insolvenzen sicherlich einige Auswirkungen auf die gesamte wirtschaftliche Zukunft haben. Sowohl kleinere Betriebe, als auch Großunternehmen werden es schwierig haben, trotz der heiklen Situation unbeschwert zu bestehen. Auch die Energiewirtschaft, die Rohstoffhändler und Hersteller von Verbrauchsgütern werden diese Schwierigkeiten nicht unbemerkt überstehen. In diesen Bereichen wird sich die Wirtschaftskrise sicherlich für den Verbraucher mit am deutlichsten bemerkbar machen.

Montag, 9. Februar 2009

Bruch der Währungsunion?

von Tim C. und Mario S.

Der Artikel „Unglaublich! Wirklich?“, verfasst von Petra Pinzler und Mark Schieritz und veröffentlicht in der „Zeit“ am 29.01.2009, beschreibt das zukünftig vielleicht reale Szenario des Verfalls der Europäischen Währungsunion.

Anlass für die Äußerung dieser Befürchtung sind unter anderem die Folgen der vorangegangenen Finanz- und Weltwirtschaftskrise, welche erst in naher Zukunft ihr volles Ausmaß offenbaren könnten:

Nachdem die Finanzkrise neben den Banken auch die EU – Länder selbst erreicht hat und somit zur Wirtschaftskrise geworden ist, könnten diese in Liquiditätsengpässe geraten und nicht mehr in der Lage sein, ihre Schulden zurückzuzahlen – hinzu käme die Tatsache, dass aufgrund schlechter Bonitätsnoten, lediglich die Möglichkeit bestünde Kredite mit sehr hohen Zinssätzen zu beziehen. Die Konsequenz wäre ein zwangsweiser Austritt aus der europäischen Währungsunion sowie die Wiedereinführung der alten Währung – Rezession wäre die Folge. Als erste betroffen wären Spanien, Irland, Griechenland und Portugal – diese Staaten erhielten kürzlich die schlechtesten Bonitätsnoten aller EU – Mitglieder.

Direkte Auswirkungen dieses Szenarios wären – so die Autoren – eine sofort eintretende Marktunsicherheit und folglich eine Rezession. Als Lösung aus dieser sich möglicherweise anbahnenden Misere werden so genannte „Eurobonds“ genannt. Diese gemeinsamen europäischen Anleihen ermöglichen es den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union an „billiges“ Geld zu kommen, um ihre Wirtschaft anzukurbeln.

Diese Zusammenfassung bezieht sich auf den Artikel „Unglaublich! Wirklich?“, verfasst von Petra Pinzler und Mark Schieritz und veröffentlicht in der „Zeit“ am 29.01.2009.


Die in dem Artikel erwähnte Angst vor weiteren Auswirkungen der Weltwirtschafts- bzw. Finanzkrise scheint, gerade angesichts der zahlreichen Insolvenzbekanntmachungen von namenhaften Banken in den USA, zwar gerechtfertigt, die Furcht vor dem zwangsweisen Ausschluss eines EU – Staates aus der Währungsunion hingegen ist momentan für uns unvorstellbar. Wirtschaftsstärkere EU – Mitglieder sollten, gerade aus eigenem Interesse, wirtschaftsschwächere bestärken, um die Europäische Union aufrecht zu erhalten, bzw. eine gravierende Rezession in der selbigen zu verhindern. Die geplanten „Eurobonds“ wären hierfür eine geeignete Maßnahme und somit ein Schritt in die richtige Richtung.

Angesichts der begonnen Unterrichtseinheit „Begriff und Funktionen des Geldes“ erschien uns dieser Artikel mit dem Bezug auf unsere eigene Währung, den Euro, am geeignetsten und für unser Vorhaben im Unterricht informativsten.

Quelle: „Unglaublich! Wirklich?“, von Petra Pinzler und Mark Schieritz, vom 29.01.2009: http://www.zeit.de/2009/06/Eurozone?page=all – 08.02.2009 15:42 Uhr  

Sonntag, 8. Februar 2009

Schülerinnen und Schüler schreiben einen unterrichtsbegleitenden Blog

Bereits in vergangenen Halbjahren habe ich in meinem Unterricht immer wieder das Lesen überregionaler Wirtschaftspresse integriert. In Anlehnung an das Projekt „Jugend schreibt“ der Frankfurter Allgemeinen Zeitung habe ich nun mit meinen Schülerinnen und Schülern ein begleitendes Projekt für das neue Schulhalbjahr initiiert. Dafür stellen die Schülerinnen und Schüler Wirtschaftsartikel vor und kommentieren diese.
Dieses Projekt soll die Schülerinnen und Schüler erstens an das Lesen überregionaler Presse heranführen und zweitens ihnen die Inhalte leichter zugänglich machen, indem sie die aufbereiteten Artikel ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler in diesem Blog mitverfolgen können. Durch das Zusammenfassen und Kommentieren der Artikel werden ihnen die Inhalte und Zusammenhänge leichter zugänglich.

Projekt: Schülerfirma

Das Projekt Schülerfirma ist sehr gut gelaufen. Auch wenn die Schülerinnen und Schüler über viel Arbeit geklagt haben, ich auch viel zu viel zu tun hatte, so glaube ich doch, dass es uns allen einen tiefen Einblick gewährt hat – allerdings in unterschiedliche Dinge: die Schülerinnen und Schüler haben sicherlich eine Menge über Marktzusammenhänge gelernt und ich habe viel über die Schülerinnen und Schüler und über Klausurersatzleistungen gelernt. So gesehen war dieses Projekt ein voller Erfolg.
Allerdings, aufgrund eines Schulwechsels meinerseits, werde ich das Projekt Schülerfirma am Lloyd Gymnasium nicht verwirklichen. Ich hoffe jedoch, dass der nachfolgende Lehrer das Projekt Schülerfirma aufgreift und die Geschäftsideen der Schülerinnen und Schüler mit ihnen gemeinsam realisiert.