Sonntag, 22. Februar 2009

Gold und Diamanten – die bessere Währung?

In den Artikeln der FAZ vom Freitag, 20.02.2009, Nr. 43 „Die Diamantenindustrie verliert an Glanz“ (S. 23) und „Goldmünzen kaufen ist Unsinn“ (S. 25) wird die Angst der Anleger von weiteren Verlusten und die Flucht der Verbraucher in Realwerte am Beispiel der Goldmünzen dargestellt.
Diamanten mussten sich der Prüfung des Anlegers als „Ersatzanlage“ zu Aktien & Co. unterlegen, hielten dieser Prüfung jedoch nicht Stand. Doch warum? Eigenschaften, die wir an Geld stellen sind: Knappheit, Handlichkeit, Teilbarkeit und Wertbeständigkeit. Im Falle der Diamanten können wir sagen: sie sind selten, also knapp, haben einen beständigen Wert, sind zudem relativ leicht zu transportieren und teilbar, nun ja, schließlich gibt es große und kleine Diamanten. Doch warum flüchten die Anleger nicht in Diamanten als Wertanlage sondern bevorzugen Gold? Eine wesentliche Begründung liegt in der Annahme, dass Diamanten kaum als Investitionsgut gesehen werden. Sie  fungieren lediglich als Luxusgut und finden demnach in Zeiten der Rezession wenig Anklang. Für die Produzenten von Diamanten ist dies nur bedingt ein Problem, denn ihnen werden die guten Eigenschaften der Diamanten über die schwierige Zeit hinweghelfen, indem müssen lediglich die Zeit überdauern müssen, bis die Nachfrage nach Diamanten (also Luxusgütern) wieder steigt, denn der Wert dieser edlen Steine wird im Laufe der Zeit nicht sinken. Im Gegenteil, verknappt sich nun durch Schließung einiger kleinerer Minen das Angebot oder wird von Bergwerksunternehmen die Produktion gedrosselt, verringert sich das Angebot und die Preise werden wieder Steigen (gemäß des Funktionierens von Angebot und Nachfrage auf freien Märkten).
Gold dagegen hatte schon immer nicht nur die Funktion zu schmücken (in Form von Schmuck) auch als Währung und Wertanlage fand es lange Zeit seine Berufung. Schließlich erfüllt es alle Funktionen, die an Geld gestellt werden: Tauschmittel/Zahlungsmittel, Recheneinheit und Wertaufbewahrungsmittel. Aufgrund der Historie der Funktionen von Gold greifen auch heute die Anleger wieder vermehrt zu Gold. Dieses Phänomen ist in Krisenzeiten klassisch: die Flucht in Realgüter, speziell in wertbeständige Realgüter, die eventuelle Wertverluste leicht und unbeschadet überdauern. Denn wenn die Rezession erst wieder vorüber ist, die Konjunktur wieder zu laufen beginnt, dann steigt auch wieder die Gefahr von Inflation. Aber warum flüchten die Anleger derzeit wieder in Gold? Warum ist der Glauben an die Währung brüchig geworden?
Sicherlich herrscht derzeit keine Gefahr von Inflation (bei einer Inflationsrate von derzeit 0,9% im Januar 2009) – aber schließlich werden die Konjunkturprogramme irgendwann greifen und ein Ankurbeln der Konjunktur führt wieder zu mehr Gefahr bezüglich von Inflation. In Zeiten von Inflation verringert sich die Kaufkraft des Geldes und die Funktionen des Geldes sind nicht mehr gewährleistet. Denn Geld verliert stetig an Wert, verliert dadurch zunehmend an Vertrauen, kann durch diesen steigenden Wertverlust im Extremfall zu einer Verzerrung der einzelnen Teile führen, so dass die Funktion als Recheneinheit gefährdet sein könnte. Und letzten Endes lohnt sich ein Aufbewahren nicht mehr, da der Wert immer geringer wird.
Unabhängig, welche Schwankungen und Risiken derzeit auf den Märkten herrschen, Gold hat schon vielen Anlegern aus der Krise geholfen, nicht zuletzt, weil das Goldangebot sehr unelastisch ist und der Preis eigentlich von Seiten der Nachfrage bestimmt wird. Und in der Vergangenheit funktionierte der Markt für Gold bisher hervorragend. 

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